Funktionsräume
Wir haben Glück, denn unser Garten ist groß! Dadurch bietet er uns viel Platz & Möglichkeiten den Kindern in vielen Bereichen ihre Bedürfnisse zu erfüllen.
Sie können sich auspowern beim Klettern, Rennen, Fahrzeug fahren oder auch Fußball spielen. Im Sandkasten können sie sich in Baustellen-Arbeiter oder die besten Köche & Bäcker verwandeln. Kochen und Backen können sie auch in der Matschküche. Sobald die ersten warmen Sonnenstrahlen raus spitzen, schalten wir unseren Bachlauf an. All unsere Handwerker können sich in der Holzwerkstatt austoben. Hier finden die Fantasie und das Handwerk keine Grenzen.
Außerdem finden im Garten regelmäßig gruppenübergreifende und freie Angebote statt.
Wir bespielen den Garten bei (fast) jedem Wetter und zu jeder Zeit! Da uns die Bewegung an der frischen Luft für alle Kinder wichtig ist, haben wir eine feste tägliche Gartenzeit gegen 12 Uhr eingeführt.
Das heißt, wir brauchen immer wetterpassende Kleidung und Schuhe!
Tiergestützte Pädagogik
Kinder erleben Tiere als Spielgefährten, als Freunde und Trostspender. Doch viele Kinder wachsen heutzutage ohne Heimtiere auf, sodass die Erfahrung einer positiven Mensch-Tier-Beziehung fehlt. Da Nutztiere nur noch selten Teil des Landschaftsbildes sind, sind ihnen diese Tiere oftmals nur noch aus den Medien bekannt. Ersatz aus Plastik oder Holz bieten ihnen die Spielwaren-Industrie an.
In unserem Garten leben drei Hasen und vier Hühner. Die Kinder erwerben hier Verantwortung und können beim Füttern, Versorgen und Ausmisten mit anpacken. Am Wochenende und in den Ferien können Kinder dann mit ihren Familien diese Verantwortung weiter erfahren.
Springer im Gang
Da unser Haus der Kinder sehr groß ist, bietet eine pädagogische Fachkraft Orientierung und Hilfestellung beim Wechseln der Räume. Wenn also ein Kind in den Garten möchte und Schwierigkeiten beim Anziehen hat, kann diese pädagogische Fachkraft unterstützend einwirken. Um den Überblick zu behalten, hat sie ihren festen Platz außerhalb der Funktionsräume im Gang.
Unser Turnraum bietet die Möglichkeit sich motorisch zu entfalten und auszuprobieren. Die Kinder finden unterschiedlichste Bewegungslandschaften vor und können jederzeit ihre eigenen Ideen und Wünsche mit einbringen.
Der Raum bietet verschieden Materialien. Er ist mit einigen Geräten ausgestattet, wie die Kletterwand. Langbänke, unterschiedliche Matten, Ringe und Trapez. Zum anderen bietet er unterschiedliche Bälle, Seile, Reifen und Ringe in unterschiedlichen Größen. Diese werden nach Wunsch der Kinder oder von der pädagogischen Fachkraft angeboten. Zudem befindet sich auch noch ein großes Bällebad im Bewegungsraum.
Das Selbstbewusstsein wird gestärkt, da die Kinder direkte Erfolgserlebnisse über die Bewegung erleben – sich etwas trauen und dies nach einigen Anläufen können.
Ziele:
Seine eigenen motorischen Fähigkeiten einschätzen können und kennenlernen
Umgang mit den unterschiedlichen Materialien und Turngeräten
Sozialverhalten wird gefordert:
- Geduld haben und Hilfestellungen einfordern und eventuell auch geben
- Gewinnen und Verlieren lernen
- Regeln einhalten ist ganz wichtig, da dadurch die Sicherheit der Kinder im Vordergrund steht
„Ein Kind ist kein Gefäß, das gefüllt,
sondern ein Feuer, dass entzündet werden will.“
Francois Rabelais
Kinder werden als Forscher geboren. Sie sind neugierig, wollen die Welt mit ihrem Sinne entdecken und begreifen.
Im Entdeckerraum geht es, wie der Name schon sagt, ums Entdecken und Erforschen. Wir geben dem natürlichen Forscherdrang der Kinder Zeit und Raum, sich mit Themen zu beschäftigen, die sie begeistern und fesseln. Die pädagogische Fachkraft beobachtet, unterstützt, begleitet und dokumentiert diesen Prozess.
Dieser Raum ist nicht nur für Vorschulkinder, sondern für alle interessierten Kinder
Er bietet vielfältige, abwechslungsreiche Tätigkeitsbereiche: Materialien, um z.B. Zahlen und Buchstaben auf verschiedene Weisen spielerisch kennenzulernen, Mengen ganzheitlich zu erfassen und erste Wörter- den eigenen Namen - zu schreiben, zu legen oder auch zu kneten. Experimente und Aktionstabletts, laden dazu ein, selbstständig Zusammenhänge zu entdecken und ein naturwissenschaftliches Verständnis zu entwickeln. Was die Kinder mit den Händen ausprobieren, wahrnehmen, spüren und im wahrsten Sinne des Wortes erfahren, können sie mit Hilfe des Muskelgedächtnisses begreifen – das ist lernen auf nachhaltigem Niveau. Diese sind so gewählt, dass sie die Kinder motivieren sich alleine, zu zweit oder in Kleingruppen damit zu beschäftigen.
Zwei alte Schulbänke laden im Nebenraum zum konzentrierten Malen, Schreiben, Schneiden – Arbeiten ein und werden gut angenommen.
Wir achten auf eine ruhige Atmosphäre, in der z.B. schwierigere Spiele und Puzzles gemacht werden können.
Wir geben den Kindern die Möglichkeit sich in ihrem eigenen Tempo Projekten anzuschließen, Experimente auszuprobieren, Fragen zu stellen, das Wetter zu beobachten und sich intensiv mit der eigenen (Um-) Welt auseinanderzusetzen und fördern spielerisch das Interesse des Kindes für Naturwissenschaften, Mathematik und Sprache.
Außerdem werden die Basiskompetenzen wie Sprache, Feinmotorik, Sozialkompetenzen, lösungsorientiertes Handeln und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gestärkt. Die Kinder werden angeleitet über ihr eigenes Denken nachzudenken (Metakognition) ihre eigenen Lernprozesse zu reflektieren und sich darüber auszutauschen.
Hier finden die Kinder eine große Vielfalt an verschiedenen Materialien zum Bauen, Konstruieren und Legen an.
Der große blaue Teppich lädt ein aktiv zu werden und sich vom Material inspirieren zu lassen. Dabei kann großzügig in die Höhe, Weite und Länge gebaut werden. Die Grenze ist da, wo ein anders Kind Raum braucht. Dies wiederum ist pädagogisch günstig und willkommen, fordert auf Bedürfnisse zu äußern, in die Kommunikation zu gehen. Selbständig oder mit Begleitung der Pädagogen.
Auch die tiefen Fensterbänke und Nischen dürfen natürlich als Weide, Straße oder Flugplatz genutzt werden und sind Raum zum Bauen. Ja gerade sie laden ein gestaltet und gefüllt zu werden. Gerade diese Heimeligkeit und Begrenzung ist attraktiv für die kindliche Ideenvielfalt und befriedigt ihre Seele.
Ästhetik und Ordnung:
Beim Bauen und Erschaffen nicht nur die Fingerfertigkeit trainieren, sondern auch den Blick und das Gefühl für das Schöne entwickeln. Die Bauwerke dürfen stehen bleiben, werden bewundert und an dieser Rückmeldung wachsen die Kinder in ihrem Selbstvertrauen.
Mathematische Bildung:
Die Kinder erschaffen ihr Bauwerk.
Durch die Kommunikation und Beziehung zu Kindern und Erzieher vermittelt das haptisch Tun Lerninhalte zu Farben, Form, Höhe, Weite, Gewicht. Spezifische Materialien, ihr Möglichkeiten und Grenzen, werden begriffen.
Erfolg und Frustration:
Das Kind erlebt durch sein Tun persönliche Befriedigung und Wertschätzung von außen.
Durch die Lernmethoden der Wiederholung und des Ausprobierens erleben die Kinder Erfolge und trauen sich, ihre Kompetenzen zu erweitern. Es aushalten wenn etwas einstürzt und mutig einen neuen Versuch starten oder sich Unterstützung holen.
Eigenreflektion, Material anders anwenden um zum Ziel zu kommen
Lernen von den anderen Kindern:
Ein immerwährendes Übungsfeld ist es, sich abzusprechen und Materialien zu teilen, Ideen zu finden die möglichst allen Kindern gerecht werden. Durch das Beobachten und Nachahmen der Spielpartner übernehmen die Kinder Strategien und erweitern unbewusst ihr Erfahrungsfeld.
In unserem Malraum darf jedes Kind ein Künstler sein. Im Mal- oder Kreativraum stehen unterschiedliche Materialien bereit, die die Kinder dazu einladen sollen kreativ und aktiv zu werden. Neben zwei großen Basteltischen mit allerlei unterschiedlichen Stiften und Papier gibt es einen Tisch nur zum Kneten und einen für Zaubersand. Es gibt einige Staffeleien in unterschiedlichen Größen auf denen die Kinder im Stehen ihre Bilder mit Wasserfarben gestalten können. An einer der Zimmerwände wurden Magnettafeln befestigt, die eine weitere große Malfläche für die Kinder bieten. Passend dazu haben wir uns eine große „Malpalette“ angeschafft. Hier können die Kinder Fingerfarben zum Malen benutzen. Der Vielfalt der einzelnen Materialien sind keine Grenzen gesetzt und wir tauschen – nach den Bedürfnissen der Kinder – das Material immer wieder aus oder fügen etwas hinzu.
Ziele:
- Die Kinder sind dazu eingeladen ihre Kreativität zu entdecken und zu entwickeln
- Die Kinder können mit unterschiedlichen Materialien experimentieren
- Eigenständigkeit und Selbstständigkeit weiterentwickeln
- Farben erkennen, visuelle Wahrnehmung fördern, Materialeigenschaften erfahren, Kunsttechniken sowie Werkstoffe und ihre Verwendung kennenlernen
Der Nebenraum
Das Nebenzimmer bietet Raum für unterschiedliche Inhalte.
Diese können z.B. Gesellschaftsspiele, Puzzle oder Legematerialien sein. Je nach Bedarf wird dieses regelmäßig ausgetauscht. Zudem wird dieser Raum auch regelmäßig für gezielte Angebote wie Kreisspiele, Geschichten vorlesen oder Kleingruppenarbeit genutzt.
Ziele:
- Regeln der Gesellschaftsspiele kennenlernen und einhalten
- Umgang mit Gewinnen und Verlieren
- Sich in Geduld üben
- Visuelle Wahrnehmung und Zuordnung beim Puzzeln
- Sich einfügen in eine Gruppe
Ab September 2025 wird es wieder eine Übergangsgruppe im HAUS der Kinder St. Elisabeth geben
Es hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass der Wechsel von der Krippe mit durchschnittlich 12-14 Kindern im Alter zwischen 1-3 Jahren hin zur altersgemischten Regelgruppe im Kindergarten mit durchschnittlich 25-28 Kindern im Alter von 3-6 Jahren eine mächtige Herausforderung für Kinder und Eltern darstellt. Im Kindergarten-Bereich kommen alle Kinder zwar erst in ihrer Stammgruppe an, nach dem Morgenkreis lebt das ganze Haus dann ein offenes Konzept. Auch hier brauchen vor allem die jüngeren Kinder sehr individuelle Begleitung und Unterstützung, um sich zurecht zu finden.
Damit also aus einem starken und sicheren Krippenkind nun kein „schwaches“ Glied im Kindergarten-Bereich wird, bieten wir nun die „Montis“ als Übergangsgruppe an.
Bei einer überschaubaren Gruppengröße von 15 bis maximal 18 Kinder im Alter von ca. 2,5 bis 3,5 Jahren werden die Kinder behutsam auf die großen Gruppen und das offene Haus vorbereitet.
Unsere Übergangsgruppe ist mit zwei pädagogischen Fachkräften und einer Erzieherpraktikantin besetzt.
Der Übergang von der Krippe zu den Montis wird durch regelmäßige Besuche mit der Bezugsperson aus der Krippengruppe angebahnt. Diese Begleitung findet ganz individuell im intensiven Austausch mit den „alten“ und „neuen“ Bezugspersonen statt. Je nach Entwicklungsstand und Bedürfnissen des Kindes wird der Übergang geplant und in Absprache mit den Eltern umgesetzt.
Der Gruppenraum befindet sich im Kindergartentrakt. So sind die Kinder bereits im teiloffenen Konzept integriert. Sie können zum Beispiel den Gang und den Turnraum von Anfang an als Spielbereich mitnutzen. Auch der gemeinsame große Außenspielbereich des Kindergartens ist ideal für erste Kontakte zwischen Montis, den Kindergartenkindern und auch den Erzieherinnen des Kindergarten-Bereiches. Diese Begegnungen können wichtig sein für die Entscheidung, in welche Gruppe das Kind mal wechseln wird. Zu welchen Erzieherinnen und Kindern nimmt das Kind viel Kontakt auf? In welchem Raum spielt das Kind oft und gerne? Nach und nach wird das Monti-Kind mit dem Haus und den verschiedenen Räumen vertraut. Durch unsere Begleitung fühlt es sich hier dann auch sicher und kann sich alleine im Haus fortbewegen.
Der Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit bei den Montis liegt in der Selbstständigkeitserziehung. Unser Leitsatz von Maria Montessori lautet deshalb: „Hilf mir es selbst zu tun“. Doch was steckt hinter diesem Satz? Selbstständigkeit ist das größte Gut des Menschen. Deshalb ist der Wunsch danach so groß. Kinder möchten sie erlangen, Erwachsene möchten sie erhalten oder gar zurückgewinnen.
Das „Hilf mir“ bedeutet jedoch nicht „mach es für mich“. Es heißt „Unterstütze mich in meinen Bemühungen, es alleine zu machen“. Denn dann kommt irgendwann der Tag, an dem ich es ohne fremde Hilfe schaffe.
Ziel der Übergangsgruppe ist es:
- eine veränderte, dem Kindergarten angepasste Tagesstruktur einzuführen
- den Sprachschatz zu erweitern
- die Grob- und Feinmotorik zu fördern
- die Förderung von kognitiven und emotionalen Fähigkeiten
- die Erziehung zur Körperhygiene und Reinlichkeit fortsetzen
- die Kinder für den Übergang in den Kindergarten-Bereich zu stärken
Um diese Ziele zu erreichen, bieten wir bei den Montis verstärkt Montessori-Material an und durch die vorbereitete Umgebung geben wir den Kindern Orientierung und Sicherheit. Die Kinder werden ca. bis 3,5 Jahre in der Übergangsgruppe bleiben und dann werden sie ebenso sanft in die Kindergartengruppe begleitet.
Auch neu angemeldete Kinder können bei Bedarf die Übergangsgruppe nutzen.
„Führe dein Kind immer nur eine Stufe nach oben.
Dann gib ihm Zeit zurückzuschauen und sich zu freuen.
Lass es spüren, dass auch du dich freust,
und es wird mit Freude die nächste Stufe nehmen.“
- Maria Montessori